Haus-Elektroplanung mit Hauser Massivbau und Scheerer Elektrotechnik

Submitted by Flo on Mo, 23.11.2015 - 20:12
Elektroplanung Scheerer Elektrotechnik und Hauser Massivbau

Bevor wir unseren Bauvertrag unterschrieben haben, haben wir eine Baubeschreibung von Hauser Massivbau erhalten, in der im Prinzip alles drinsteht, was das Haus und die Grundausstattung betrifft. Unter anderem auch die Elektroplanung. Allerdings mit dem Hinweis, dass wir uns für die Hauselektronik 3000 Euro Puffer offen halten sollten. Dies hat jetzt nicht ganz gereicht. Mit unseren Wünschen und ohne Eigenleistung sind wir nun bei einem Mehrpreis von 5000 Euro gelandet. Zu Beginn dachten wir echt nicht, dass ein paar Schalter, Steckdosen und Netzwerkdosen (circa 170 pro angeschlossener Dose) so teuer sind. Allerdings muss man hier bei jedem Teil, dass installiert wird, auch die Anfahrtskosten, Lagerhaltung und natürlich auch die Arbeitszeit des Elektrikers berücksichtigen. In unserem Schlüsselfertigen Haus sind z.B. 27 Steckdosen und pro Zimmer eine Brennstelle mit Ausschalt oder Wechselschaltungen. Netzwerkanschlüsse sind nicht vorgesehen. Inklusive ist ein Türgong mit Türöffner. Wir wollten aber eine einfache Sprechanlage (circa 600 Euro). Auch die Satellitenanlage mit 4 TV Dosen + Dachständer ist natürlich nicht im Schlüsselfertigen Preis enthalten, da hier ja jeder andere Vorstellungen und Gegebenheiten hat (Kabel TV zum Beispiel). Weiterhin muss man sich überlegen ob und wie man die Außenanlage beleuchten möchte. Wir haben bis jetzt nur ein Kabel zum Gartenhaus geplant. Manche möchten vielleicht wetterfeste Leuchten im Garten oder die Hofeinfahrt und den Zugang zur Haustüre irgendwie beleuchten. Das muss alles bedacht werden.

Jetzt mal zu unserer Elektroplanung im Detail. Nachdem wir unseren Grundriss des Hauses fertig hatten und auch einen Fragenkatalog zu Haus-Elektroanschlüssen zur Hand hatten sind wir diesen Raum für Raum durchgegangen und haben uns Gedanken zu folgenden Fragen gemacht:

Welche Schalter möchten wir?

Kurz und bündig: Wir haben uns für die Schalter Jung LS 990 in Alpinweiß entschieden, da diese bereits seit über 40 Jahren auf dem Markt sind und einfach klassisch und zeitlos sind.

Wo überall sollen Steckdosen sein?

In unserem Fall haben die 27 aus dem Vertrag nicht gereicht und wir haben nochmal circa 27 dazu genommen. Wären wir also bei 54 Steckdosen. Jetzt fragt sich vielleicht der ein oder andere, wie man 54 Steckdose in einem kleinen Einfamilienhaus unterbekommt, aber das ist gar nicht so schwer bei 1 Gästezimmer, Keller, Technikraum, Wohn-Esszimmer, Diele, Gäste-WC, Küche, 3 Schlafzimmern und Bad.. Beispiel Küche: Im Vertrag waren hier bei uns 6 Dosen. Wir haben jetzt 12. Für was? Kühlschrank, Geschirrspüler, eine für eine Schrankunterbeleuchtung, Dunstabzugshaube. Weiterhin 2 an einer Stelle, an die evtl. noch ein Tische oder Bar gestellt wird und weitere 6 über der Arbeitsplatte verteilt. Im Kinderzimmer hatten wir jeweils 2 Steckdosen zur Verfügung. Dort haben wir circa 5 geplant. Jeweils eine an Zimmertüre, Bett, 2x beim TV, in der Zimmerecke und eine an einer Wand, an der eventuell auch mal Strom benötigt wird, wenn man das geplante Zimmer umstellt – und das wir sicher schneller kommen als gedacht. Im Bad hatten wir 2 Steckdosen zur Verfügung, also eine an die Tür und eine für einen möglichen Heizlüfter-Anschluss. Wir haben jetzt nochmal 4 am Spiegelschrank dazu genommen (Fön, elektrische Zahnbürsten, Badezimmerradio…). An diesen Beispielen sieht man schon ungefähr wie man sehr einfach auf über 50 Steckdosen kommt.

Wo überall möchte ich Netzwerkdosen und TV Anschlüsse?

Jeweils eine Netzwerkdose mit Cat-7 Kabel haben wir in den Kinderzimmern, Schlafzimmer, Wohnzimmer beim TV und Gästezimmer. Man könnte auch zum Beispiel pro Stockwerk eine Dose machen und den Rest über WLAN und Repeater. So hatten wir uns das am Anfang gedacht, haben uns jetzt aber doch dazu entschlossen bei den vorgesehen TV Anschlüssen eine Netzwerkdose dazu zu machen. Man weiß ja nie, welche Datenmengen bald übertragen werden und da ist man mit Kabel vermutlich erstmal gerüstet.

Wo überall möchte ich Lampen haben und wo sollen diese ein- und ausgeschalten werden können?

Hier sprechen wir von den Brennstellen mit den dazugehörenden Schaltern. In der Diele war hier eine vorgesehen, wir haben 3 draus gemacht, da wir hier Deckenspots installieren wollen. Gästezimmer haben wir 2 Brennstellen statt einer, da hier aus statischen Gründen eine kurze Zwischenwand vorhanden ist und vielleicht möchte man den hinteren Teil des 23 Quadratmeter großen Zimmers mal separat beleuchten. Im Wohn- Essbereich haben wir an der Decke jeweils eine Brennstelle die mit einem Dimmer versehen wird und separat schaltbar ist. In der Küche ist es wichtig, dass die Arbeitsfläche gut ausgeleuchtet ist. Hier haben wir eine Beleuchtung unter den Oberschränken und an der Küchendecke eine Brennstelle, also ein Kabel, das wir aber noch beliebig z.B. zu Spots über der Arbeitsplatte erweitern können. In den Kinderzimmern und im Schlafzimmer ist jeweils ein Licht an der Decke vorgesehen. Im Badezimmer haben wir 3 Brennstellen - eine in der Schlauchförmigen Dusche, eine am Spiegelschrank und eine an der Badezimmerdecke, wobei wir Dusche und Decke gemeinsam schalten und Spiegelschrank über einen extra Schalter. Im Erdgeschoss und Dachgeschoss habe wir die Möglichkeit die einzelnen Brennstellen zu erweitern, weil wir auf diesen zwei Geschossen abgehängte Decken haben und wir die Lampenleitungen legen können, bevor die Gipskartonplatten an die Decke kommen. Bei allen Lampen muss man sich auch überlegen, wo man sie an und ausschalten möchte. Wenn man zum Beispiel das Stockwerk wechselt, möchte man von unten schon das Licht oben anmachen und oben möchte man im Gegenzug auch das Licht im unteren Stockwerk ein und ausschalten können.

Möchte ich Leerrohre für die Elektrik vorbereiten?

Leerrohre haben wir in den Kinderzimmern für TV und Netzwerk an der Stelle geplant, wo eventuell der TV stehen könnte, wenn man die Zimmer umräumt. Ein Leerrohr für einen Netzwerkanschluss jeweils in Bad und Küche (Kühlschrank) und ein Leerrohr im Wohnzimmer, wo der TV steht, das senkrecht nach oben verläuft. Das haben wir gemacht, da wir den TV vielleicht mal an die Wand hängen wollen. Falls wir jetzt Netzwerk- oder TV Kabel nachrüsten wollen, können wir diese ganz einfach über unsere „Zentrale“ im Keller in die jeweiligen Zimmer schieben.

Schalterposition für elektrische Rollläden?

Wo sollen die Schalter für elektrische Rollläden positioniert werden. Alle Zentral an einer Stelle, dann hat man aber eine eventuell recht große „Schalterbatterie“. Oder pro Rollladen ein Schalter direkt daneben, dann muss man durchs ganze Zimmer laufen, wenn mal alle Rollläden auf einmal hoch oder runter fahren lassen. Wir haben jetzt die Schalter im Wohn- Essbereich so gelegt, dass jeweils an einer Stelle zwei Rollläden gesteuert werden können, also z.B. zwischen 2 Terrassentüren zwei Schalter. Dann zwei Schalter direkt untereinander für zwei bodentiefe Fester am Essplatz und Küche. In den Kinderzimmern, Bad, und Schlafzimmer ist der Rollladenschalter direkt hinter der Türe.

Haussteuerung oder nicht?

Wenn man eine komplette Haussteuerung installieren möchte, z.B. über ein Bus-System (KNX) mit Visualisierung über Tablett oder Smartphone dann muss man etwas tiefer in die Tasche greifen. Wenn man die finanziellen Mittel hat, ist so eine Haussteuerung eine richtig coole Sache. Da wir ganz konventionell mit normal verkabelten Steckdosen und Lichtschalter bauen, gehe ich hier nicht weiter ins Detail.

Weitere Fragen

- Wo steht der Esstisch? Soll hier mal ein Tischgrill oder Raclette eingesteckt werden können, ohne ein Verlängerungskabel durchs ganze Zimmer zu legen zu müssen.
- Gibt es stromabhängige Dekorationsartikel (Weihnachtsbaum, Stehlampen, Luftbefeuchter…)
- wie soll die Klingelanlage aussehen (Gegensprechanlage, Audio, Video, Fingerprint, Chip)
- Wie soll die Außenbeleuchtung geschalten werden? Bewegungsmelder oder Schalter?
- Ist eine Photovoltaikanlage geplant? Dann können Leerrohre dafür vorgesehen werden.
- Benötigt man in der Garage oder auf der Terrasse elektrische Anschlüsse? Evtl. sogar einen Starkstromanschluss?
- Soll eine Alarmanlage installiert werden?

Am Ende haben wir mit Herrn Scheerer von Scheerer Elektrotechnik und Hauser Massivbau einen, wie wir finden "normalen" Elektroplan ohne viel Schnickschnack auf die Beine gestellt. Wenn das Haus mal steht, werden wir dann sehen wo wir zu viele und wo zu wenig Steckdosen eingebaut haben.